top of page

Leutra, St. Nikolaus

Add a Title
Add a Title
Add a Title
Add a Title
Add a Title
Add a Title
Historie

St. Nikolaus war eine Filiale von St. Laurentius zu Maua und gehörte damit auch zum Zisterzienserkloster Grünhain im Erzgebirge, deren Mönche den Weinbau mitgebracht hatten. Die Ursprungszeit der Kirche liegt im 12. Jh. Sie wurde im romanischen Baustil errichtet. Die Kirche ist eine für Thüringen typische Chorquadratkirche, bei der sich an einen rechteckigen Saal im Westen ein ebenfalls rechteckiges Altarhaus anschließt. In der Übergangszeit von Romanik zur Gotik wurde der Chor um 1250 mit einem beeindruckenden Turmaufbau versehen.

Die Kirche mit ihren dicken Mauern diente als Wehrkirche, in der die Dorfbewohner mit ihrer Habe bei Überfällen Schutz suchten. Der Eingang wurde durch eine schwere eisenbeschlagene Tür gesichert. An diesen Zweck erinnern auch noch Reste eines Wehrganges und eine zusätzlich mit Schießscharten und Eckbastionen versehene wehrhafte Umfriedung.

Besonderes Kleinod der Kirche ist das auf der Ostseite gelegene Elfpassfenster, die „Rosette von Leutra“. Dieses Fenster weist in seiner Symbolik auf die elf Jünger Jesu hin, die sich am Ostermorgen versammelten (österlicher Lichteinfall). Auf der Südseite des Langhauses ist unter der Traufe ein roher Kopf eingemauert, über den es verschiedene Mutmaßungen gibt (evtl. Erinnerung an einen tödlich verunglückten Bauarbeiter).

Innenausstattung

Der Taufstein stammt wahrscheinlich aus der Ursprungszeit der Kirche (12. Jh.). Für den Schatz der Kirche war eine aus einem Baum gefertigte Holztruhe angeschafft worden. Die Decke, das Gestühl, die Emporen- und Altareinbauten, die großen rechteckigen Fenster und die Außentreppe sind dem 17. bis 19. Jh. zuzuordnen. Die Orgel wurde von der Firma Eiffert/Stadtilm gebaut. Der größte Teil dieser Umgestaltungsarbeiten erfolgte um 1791.

Restaurierung

1994 wurde die Dachdeckung der Kirche erneuert und an der Nordwand eine Drainage entlanggeführt. Da die Neueindeckung mit Dachziegeln geschah, die vorher bereits sechzig Jahre auf der Kirche von Hohlstedt gelegen hatten, war 2019 eine Neueindeckung notwendig. Zuerst wurde der Turm neu gedeckt, dem das Dach des Kirchenschiffes als zweiter Bauabschnitt folgen soll.

Im Jahre 2002 wurde die Decke im Innenraum restauriert und die Emporen erhielten einen neuen Anstrich. Zwischen 2014 und 2017 erfolgte eine Teilsanierung der einsturzgefährdeten Wehrmauer.

Text: Reiner Jandke; Fotos: Günter Widiger

bottom of page