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Kirche in Stiebritz

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Historie

Auf der Südseite der Kirche befindet sich unter der Traufe eine alte Bauinschrift. Diese weist auf eine ursprüngliche Kirche von 1612 hin. Die Kirche wurde vermutlich im 18. Jh. nach Osten hin erweitert. Das könnte die unterschiedlichen Maße im Innenraum erklären. Die Mauern des 18. Jh. sind nicht so dick. Äußerlich erkennt man auf der Südseite die oberen Steine eines Sockels, ab dort schließt sich der Chorbereich an. Am 22. Juli 1731 wurde die Kirche neu eingeweiht. Sie hatte einen hölzernen achteckigen Dachturm mit offener Laterne. Dieser obere Turmbereich musste 1977 wegen Baufälligkeit entfernt werden.

Innenausstattung

Die heutige Farbgebung im Inneren der Kirche beruht auf der Restaurierung von 1981. Auch der barocke Kanzelaltar aus dem 18. Jh. und der Taufengel wurden restauriert. Der ebenfalls für die Barockzeit typische Taufengel war ursprünglich am Rücken befestigt, hatte Flügel und ein Taufbecken in der Hand.

Die Orgel stammt aus dem Jahre 1858 und wurde von Wilhelm Heerwagen aus Klosterhäseler bei Naumburg gebaut. Sie hat zwei Manuale und wurde 1981 restauriert. Im Treppenaufgang zur Empore stößt man auf die beiden Pedale zur Bedienung der Blasebalge. Heute sorgt ein elektrisches Gebläse für genügend Luft. Im Turm hängt eine sehr alte Kirchenglocke aus dem 15. Jh. Sie ist mit Linien, Reliefs (Kreuzigung, Johannes und Maria, Evangelisten) und einem Glockengießerwappen verziert. Die Glocke trägt die Inschrift: „hilf got marie gnod uns com co“. Gegossen wurde sie von Herman Herlin. Eine zweite Glocke, sie wurde nach dem Einschmelzen einer früheren Glocke 1886 gegossen, musste 1917 abgegeben werden.

Im Eingangsbereich stehen zwei alte Uhrwerke (17. und 19 Jh.). Sie wurden im Zusammenhang mit der Neueindeckung der Kirche auf dem Dachboden gefunden.

Restaurierung

Im Jahre 1994 erfolgte der Einbau eines elektrischen Uhrwerkes. Bei der Instandsetzung des Turmes (2006) konnte mit tatkräftiger Hilfe der Stiebritzer die alte Form des Turmes wiederhergestellt werden. Nun präsentiert er sich in der ursprünglichen Ansicht mit Laterne. Durch die Neueindeckung des Daches im Jahre 2008 beeindrucken heute Turm und Kirchendach durch einheitliche fachgerechte Beschieferung.

Text & Fotos: Friedrich Bürglen

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