Kirche in Rutha
Historie
Rutha ist nördlich gelegener Ortsteil von Sulza und damit Teil der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal. Die Roda fließt südlich von Rutha in die Saale. 1351 wurde Sulza und 1358 Rutha erstmals urkundlich erwähnt. Seit Mitte des 12. Jh. zählte die Gegend zum Herrschaftsgebiet der Herren von Lobdeburg, ab dem 14. Jh. wurde es dem wettinischen Gebiet eingegliedert. Der Ursprung Ruthas liegt wahrscheinlich in "zwei lobdeburgischen Mühlen", die 1381 erwähnt werden. Auf dem Friedhof erinnern heute noch Gräber an die ehemaligen Mühlenbesitzer.
Sulza und Rutha haben eine gemeinsame Kirche. Der Vorgängerbau der Kirche, eine Kapelle mit einem Dachreiter, stand in Richtung Sulza an der Roda und war sehr oft Überschwemmungen ausgesetzt. Deshalb wurde 1842 eine neue Kirche auf dem Berge von Rutha erbaut. Die alte Kirche wurde in ein Wohnhaus umgewandelt. Giebelmauerreste sollen in ein Haus der Familie Wohlfeld eingebaut sein.
Die heutige Dorfkirche wurde 1840 bis 1842 nach klassizistischen Entwürfen des Weimarer Baumeisters Clemens Wenzeslaus Coudray von Carl Georg Kirchner (Weimar) erbaut. Die gut proportionierte einschiffige Kirche ist ein Quaderbau im Rundbogenstil (Historismus). Die Westfassade mit Haupteingang gliedert sich in drei Achsen und zwei Geschosse. An den Langseiten befinden sich Rundbogenfenster. Auf dem eingezogenen, quadratischen Kirchturm befindet sich ein verputzter, achteckiger Aufbau mit Laterne und Uhr.
Innenausstattung
Zweigeschossige Emporen in einer Holztonne über dem Mittelraum
Opferstock aus Sandstein (Renaissance)
Tragekreuz aus der alten Kirche (vor 1842)
Orgel: 1806/07 von Daniel Adolf Poppe aus (Stadt)Roda erbaut
Restaurierung
Von 1982 bis 1984 erfolgte eine Komplettrenovierung der Kirche. 2013 konnten der Westgiebel und die Fenster erneuert werden.
Text: Sabine Fricke, Fotos: Günter Widiger