Kirche in Zimmern


Anstelle des zerstörten Turmes befindet sich die Uhr in einem laternenartigen Aufsatz auf dem Turmstumpf
Anstelle des zerstörten Turmes befindet sich die Uhr in einem laternenartigen Aufsatz auf dem Turmstumpf
Der Glockenstuhl musste neben der Kirche errichtet werden
Der Glockenstuhl musste neben der Kirche errichtet werden
Kanzelaltar von 1780
Kanzelaltar von 1780

Historie

Es gibt wenig alte Urkunden über Zimmern, Erwähnungen von 1281 und 1352 sind bekannt. Überliefert ist das Datum eines großen Dorfbrandes am 4. Mai 1759. Dabei wurde neben 45 Häusern, die Schule, das Back-, das Brauhaus und auch die Kirche in Mitleidenschaft gezogen. Seitdem hat die Kirche keinen Turm mehr und die Glocke (lt. Inschrift gegossen 1500), sie konnte gerettet werden, hängt mit einer jüngeren von 1764 in einem Extra-Glockenhaus südöstlich vor der Kirche. Das Kirchenschiff wurde unter Verwendung alter Mauern wiederaufgebaut; zwischen dem Kirchenschiff und dem Turmstumpf ist beidseitig noch eine Baufuge zu erkennen. Für die Uhr und die Stundenglocke ist ein Aufsatz, ähnlich einer sonst üblichen Laterne, auf dem Turmstumpf errichtet worden. In der Nord- und Westfassade zeichnen sich noch ursprüngliche Zugänge und Fenster ab, die vermauert sind. Eine flach gewölbte Holztonnendecke schließt den Kirchenraum nach oben ab. Der Triumphbogen, unter dem Schlussstein ein Wappen, trennt den Altarraum vom Kirchenschiff mit zwei Emporen an den Längsseiten. Die Brüstungen sind kassettenartig gestaltet. Wichtig für die Regelung der Feuchtigkeit im Kirchenraum sind beidseitig eingefügte Lüftungsflügel in den Fenstern.

In den 1980er Jahren wurde die Kirche neu eingedeckt, wobei die Dachfenster nicht mehr berücksichtigt wurden, und der Innenraum wurde bis 1989 restauriert.

 

Innenausstattung

Der wuchtige Kanzelaltar an der Ostwand weist im Schalldeckel die Datierung 1780 auf. Originell sind die beiden Putten an den Seiten. Sie tragen Spruchbänder und Symbole des Abendmahls: „Nehmet hin und trinket“, „Nehmet hin und esset.“ Die wuchtigen Säulen sind mit Weinreben und Rosenranken spiralförmig geschmückt. Oben ist das Dreieck der Dreieinigkeit zwischen Rankenwerk krönend eingefügt. In der gesamten Kirche sorgt eine schematische Marmorierung für eine einheitliche Gestaltung. Die Orgel, mit neubarockem Prospekt, entstand 1850. Ein sehr gut erhaltenes Vortragekreuz aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. steht zur Nutzung bereit. Der Fußboden aus keramischen Fliesen unterstreicht den hellen und freundlichen Eindruck des gesamten Kirchenraumes, der im Wesentlichen dem Zustand nach Wiedererrichtung der Kirche entspricht.

 

Restaurierung

Bis 1989 Neudeckung des gesamten Daches und Restaurierung des Innenraumes.

 

Text & Fotos: Friedrich Bürglen