Kirche in Winzerla


Die Winzerlaer Kirche ist die Hauptkirche der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde
Die Winzerlaer Kirche ist die Hauptkirche der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde
Innenansicht mit Blick zu Altar und Kanzel
Innenansicht mit Blick zu Altar und Kanzel
Ein Beispiel der zahlreichen Bilder heimatlicher Naturdarstellungen an den Emporenbrüstungen
Ein Beispiel der zahlreichen Bilder heimatlicher Naturdarstellungen an den Emporenbrüstungen

Historie

Im 1325 erwähnten Dorf „Winczern“ gab es gewiss eine Kirche. Den späteren Bau zerstörten 1637 die kaiserlichen Truppen im Dreißigjährigen Krieg. Bei dem Brand schmolzen sogar die Glocken. Zwischen 1648 und 1650 wurde die Kirche wiederaufgebaut und mit neuen Glocken am 8. April 1650 eingeweiht. 1718 waren umfängliche Bauarbeiten nötig, die durch den Verkauf vieler Kirchengrundstücke finanziert werden konnten. Den knappen finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde geschuldet ist der Innenraum sehr einfach gehalten. Am Sonntag nach Ostern 1718 gab es die „soleniter“ (feierliche) Einweihung. 1960 wurde ein Gemeinderaum vom Schiff abgetrennt. Als „Offene Kirche“ lädt das Gotteshaus in Winzerla zu Einkehr und Besinnung ein.

 

Innenausstattung

Einmalig sind die mit Tier- und Pflanzenmotiven der heimatlichen Umgebung gestalteten Emporenfelder.

1934 wurden sie von dem Weimarer Kunstmaler Wegener entworfen und dann von einem Lobedaer Maler ausgeführt. Bemerkenswert ist auch der alte, aus der Vorgängerkirche erhaltene Fußboden.

Die Orgel (Erbauer unbekannt) wurde 2000 von der Fa. Schönefeld mit großer finanzieller Unterstützung unserer Partnergemeinde Pfullingen saniert. Sie begleitet jeden Sonntag die Gottesdienste.

Es gibt drei Glocken. Die kleinste Bronzeglocke von 1683 ist reich mit Ornamenten geschmückt und nach der Reparatur in einer Spezialfirma 2003 wieder feierlich hochgezogen worden.

 

Restaurierung

1978 erfolgte die letzte Innenausmalung. Es war die erste selbstständige Arbeit des Jenaer Restaurators Wolfgang Bruhm. Dabei wurde versucht, die ursprüngliche Farbgebung wieder aufzunehmen. Bei den Arbeiten halfen viele sog. „Antragsteller“, die aufgrund ihrer Ausreiseanträge in die BRD in der verbliebenen Wartezeit in der DDR ohne Arbeit waren.

2020 wurden zunächst die Emporenfelder (alle noch in der Originalfarbe) im Altarraum restauriert.

 

Text: Christine Karnapp, Fotos: Günter Widiger