Trinitatiskirche in Rodias


Die Dorfkirche in Rodias - Ansicht aus südwestlicher Richtung
Die Dorfkirche in Rodias - Ansicht aus südwestlicher Richtung
Blick von der Empore zum Altar, zu den beiden seitlichen Logen und zur versteckten Sakristei
Blick von der Empore zum Altar, zu den beiden seitlichen Logen und zur versteckten Sakristei
Blick von der Tür zur Südwand mit restauriertem gotischem Kruzifix
Blick von der Tür zur Südwand mit restauriertem gotischem Kruzifix

Historie

In Rodias, dem kleinsten Ortsteil der Gemeinde Milda, gibt es ein sehenswertes Kirchlein, zu deren Beschreibung drei Merkmale passen:

  • versteckt am Rand des Dorfes,
  • winzig - mit maximaler Platzausnutzung,
  • zurzeit nicht ganz fein und doch ein behütetes Pflänzlein

Das Gotteshaus liegt am südwestlichen Ortsrand und ist vollständig von Bäumen umgeben. Im Inneren befindet sich ein Gestühl aus dem 18. Jh., das an eine Puppenstube erinnert. Das Baujahr der Kirche ist nicht eindeutig bekannt; es existieren zwei Angaben: 1717 und 1729. Auf der Türschwelle ist die Zahl 1729 eingraviert. Bekannt ist nur, dass der damalige Rittergutsbesitzer von Altenberga, Anton Ludwig von Schwarzenfels, die Kirche auf eigene Kosten erbauen ließ. Die Kirche ist 7 m lang und 5,5 m breit. Auf der Mitte des Daches befindet sich ein kleiner Turm. Dort hängt eine Glocke, die im Jahre 1722 gegossen wurde. Die Kirche wurde im Jahre 1844 aufwändig saniert und zusätzlich ein Bahrenhaus (Aufbahren der Toten vor der Bestattung) gebaut. 1882 wurde für 380 Mark ein Harmonium angekauft. 

 

Innenausstattung

Glocke - „O Heilige Dreifaltigkeit – wir loben dich in Ewigkeit“ A.L.v.S. Me fecit Paul Hiob Hahn, 1722 

Gestühl - aus dem 18. Jh., etwas geschnitzt, Bierlasur

Cruzifix - gotisch, Holz

Taufkanne und -schale aus Zinn: G. F. Büschel, 1762 und A. E. Buschelin, 1762

 

 Restaurierung

Besonders in den Jahren der DDR wurde die Kirche zusehends baufälliger. Das Dach zerfiel. Die Lehmdecke brach zum Teil zusammen, so dass vom Kircheninneren der Himmel betrachtet werden konnte. Die Fenster waren marode und teilweise fehlten Glasscheiben. Die Kirche wirkte verlassen. Nach der politischen Wende im Jahre 1989 wurden zaghaft Maßnahmen zur Erhaltung des Gotteshauses unternommen: Dachreparatur und Deckenverkleidung (1992), Dachsanierung und Abriss des Bahrenhauses (2000), Restaurierung des gotischen Kruzifixes (2003), Erneuerung der Kirchenfenster (2007).

Die dringend notwendige Innenrenovierung konnte bisher noch nicht umgesetzt werden.

 

Text: & Fotos: Ines Orlob