St. Nikolai Kirche in Ottstedt


Kirche St. Nikolai Ottstedt von Südost
Kirche St. Nikolai Ottstedt von Südost
Orgel des Stadtilmer Orgelbauers August Müller (1911)
Orgel des Stadtilmer Orgelbauers August Müller (1911)
Altar mit Kanzel, links Mose und rechts Johannes der Täufer
Altar mit Kanzel, links Mose und rechts Johannes der Täufer

Historie

Der Ort Ottstedt fand seine erste urkundliche Erwähnung als Uthestete am 28. Oktober 1285. Die Ottstedter Kirche ist ein Gotteshaus aus dem 14. Jh. Im Magdalaer Kirchenbuch wird 1437 Otstete genannt und 1529 war Ottstedt eine Pfarrei. 

Vielleicht im Dreißigjährigen Krieg zerstört, wurde die Kirche im Jahre 1642 erneut aufgebaut. Dank umfassender Baumaßnahme von 1783 bis 1785 steht heute in Ottstedt eine Chorturmkirche aus einem rechteckigen Kirchenschiff unter einem Mansarddach und einem massiven Chorturm mit kleiner, später angebauter polygonaler Apsis. Der Turmaufbau ist in Fachwerkausführung (viereckiges Brettergeschoss mit Schweifkuppel und Helm) vermutlich aus dem Jahre 1888.

Östlich vom Chor befindet sich eine moderne, in drei Seiten geschlossene Sakristei; an der Nordostseite ein hölzerner Aufgang als Emporenzugang. Renovierungsarbeiten fanden in den Jahren 1966 bis 1970 statt.

 

Innenausstattung

Der Chorinnenraum schließt mit einer Flachdecke. Das Kirchenschiff ist mit einer Holztonne gewölbt und hat zweigeschossige Emporen. Der Kanzelaltar ist vermutlich eine Arbeit von 1888. Der Anblick von Altar und Kanzel wird von zwei lebensgroßen Holzbildnissen dominiert. Die linke Figur, Mose, schaut direkt in die Gemeinde. Johannes auf der rechten Seite hält die Augen geschlossen. Der Ottstedter Bildschnitzer Sören Seyfarth schuf 2012 diese Heiligenfiguren für die Ottstedter Kirche im eigenen Auftrag. 

Ein weiß-grüner Farbkontrast bestimmt die Farbgebung des Innenraumes. Die Orgel, gebaut 1911 von August Müller (Teilhaber der Firma Adam Eifert in Stadtilm), ist ein pneumatisches Instrument. Im Turm hängen zwei gusseiserne Glocken, da die ursprünglichen Glocken im Krieg eingeschmolzen wurden.

 

Restaurierung

Mit Hilfe des Fördervereins zur Erhaltung der denkmalgeschützten Gebäude im Kirchspiel Magdala/Bucha sowie durch Spender und Sponsoren vor Ort konnten folgende bauliche Maßnahmen seit dem Jahre 2000 durchgeführt werden: Schwammsanierung im Mauerwerk von Kirche und Turm, Trockenlegung der Außenmauern, Einbau neuer Türen und Fenster, Reparatur/Sanierung der Orgel, elektrisches Geläut mit Turmuhr.

 

Text: & Fotos: Christel Vopel, André Starke