Kirche in Oelknitz


Kirche Oelknitz mit Blick über die Saale zur Mutterkirche Rothenstein
Kirche Oelknitz mit Blick über die Saale zur Mutterkirche Rothenstein
Kirche und Friedhof aus der Vogelperspektive
Kirche und Friedhof aus der Vogelperspektive
Orgel von Justinus Ehrenfried Gerhardt (1758)
Orgel von Justinus Ehrenfried Gerhardt (1758)

Historie

Die Oelknitzer Kirche ist eine einschiffige Kirche mit einem annähernd quadratischen Chorraum, der im untersten Bereich frühgotisch ist (um 1250). Im Jahre 1689 wurden das alte Chorgewölbe und der Triumphbogen beseitigt und damit die Höhe des Chorraumes der des Schiffes angeglichen. Auf dem Mauerwerk des Chores sitzt ein zweigeschossiger Kirchturm. Im oberen deutlich zurückgesetzten Fachwerkgeschoß befindet sich der Glockenstuhl. Dadurch entstand die markante Wirkung des Kirchgebäudes. Im unteren Bereich des Chores sind bei Renovierungsarbeiten zugemauerte kleine Rund- und Spitzbogenfenster entdeckt worden, die von außen an der Ostseite noch sichtbar sind. Darüber befinden sich große Fenster des späten 17. Jh. Das Kirchenschiff hatte durch die Frühjahrshochwasser stark gelitten, die Oelknitz regelmäßig heimsuchten. Deshalb wurde ein Neubau erforderlich, wovon die über dem Westportal befindliche Inschrift „Erbaut mit Gott 1838“ Zeugnis gibt.

 

Innenausstattung

Im Kirchenschiff befinden sich an beiden Langseiten zweigeschossige Emporen sowie eine Stuckrahmendecke. Im Jahre 1927 erfolgte eine Teilung des Chores durch eine Querwand, in die ein Kanzelaltar mit flankierenden Säulen eingebaut wurde. Beidseitig der Kanzel befinden sich Wandbilder (H. Kutz, Jena 1927). Links ist eine Familie auf einem Floß bei der Hochwasserkatastrophe im November 1890 dargestellt und rechts ist Christus als Retter des vom Hochwasser bedrohten Dorfes zu sehen. Zum Inventar gehören ein achteckiges steinernes Taufbecken von 1576 und ein klassizistisches Taufgestell von ca. 1838. 

Auf der Empore an der Westseite des Kirchenschiffes befindet sich die von Justinus Ehrenfried Gerhardt, einem Gottfried Silbermann-Schüler, im Jahre 1758 gebaute und größtenteils original erhaltene Orgel.

 

Restaurierung

Im Jahre 1995 erfolgte eine Restaurierung des baufällig gewordenen Turmes. Im Schiff wurde 2002 der Sandsteinfußboden saniert. Nach Hausschwammbefall musste die nördliche Hälfte der Stuckrahmendecke 2003/04 erneuert werden. Das Kirchendach wurde 2004 neu eingedeckt. Die Restaurierung der Altarwand und des Kanzelkorbes erfolgte 2011. Bei der Restaurierung der Orgel zwischen 2012 und 2014 wurde an der linken Gehäuseseite die ursprüngliche barocke Farbfassung freigelegt. 

 

Text: Reiner Jandke; Fotos: Günter Widiger