Kirche in Münchenroda


Ansicht der Kirche von Südost
Ansicht der Kirche von Südost
Kanzelaltar
Kanzelaltar
Tonnengewölbe mit Orgelprospekt
Tonnengewölbe mit Orgelprospekt

Historie

Die älteste Erwähnung von Münchenroda stammt aus dem Jahre 1255; das Dorf gehörte zum Kloster Bürgel. Die Ursprünge der Kirche reichen in diese Zeit zurück. Deutlich ist der typische Grundriss einer Saalkirche mit einem eingezogenen querrechteckigen Chorturm zu erkennen. Am regelmäßigen romanischen Kalksteinmauerwerk sind an der Nordwand z. T. noch Ritzfugen sowie Reste von romanischen Fenstern (auch Westwand) sichtbar. Die hervorgehobene Eckquaderung weist an der Südostecke einen sogenannten Schartenstein aus rotem Sandstein auf. Diese Steine dienten dem symbolischen Abstumpfen von Schwertern, um die friedliche Absicht beim Betreten der Gotteshäuser kundzutun. An der Südseite des geschieferten Turmhelmes ist eine Stundenglocke angebracht. Umbauten gab es in den Jahren 1744 und 1829 (Bauinschriften).

Die Kirche hat im Inneren eine Holztonne. Gaubenfenster nach Süden sorgen für besseres Licht. Auf der zweiten Westempore steht derzeit nur das leere Prospekt der Orgel. Interessant ist der sogenannte Gotteskasten, eine alte Einbaumtruhe, vermutlich von 1743.

 

Innenausstattung

Im Chorraum steht ein sehr schlichter Kanzelaltar mit einer vermutlich übermalten früheren Farbfassung. Lediglich am Kranz des Schalldeckels befindet sich eine Inschrift (Marcus 9.23). Der Taufstein ist von 1881. Die Turmuhr ist ein Original von 1896, gestiftet von den Münchenrodaern Heinrich und Christian Bauer.

Eine der beiden Glocken wurde von Melchior Moeringk 1625 in Erfurt gegossen, die andere 1665 in Jena (eine Seltenheit) mit der Aufschrift: „DVRCH HITZ VND FEVER BIN ICH GEFLOSSEN WENDELINVS BERGER IN JENA HAT MICH GEGOSSEN IN NAMEN GOTTES M. IOH. STEIN PFARER. HANS RISCH ALTARIST“ Am Fuß steht der 95. Psalm und auf der Wange: „VON GOTTES GN / BERNHARDUS HER / ZOG ZU SACHSEN / I C UND BERG ANNO / CHRISTI 1664“.

 

Restaurierung

Der Oberbau des Turmes war in einem so schlechten Zustand, dass er 2014 fast vollständig neu errichtet und eingedeckt werden musste. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten wurde auch der Glockenstuhl erneuert. Im Jahre 2015 erfolgte eine umfangreiche Instandsetzung und Neueindeckung des Kirchendaches. Im Inneren erhielt das Kirchenschiff ein neues Tonnengewölbe. 

 

Text: & Fotos: Friedrich Bürglen und Günter Widiger