Kirche in Großkröbitz


Sanierte Außenansicht der Kirche Großkröbitz
Sanierte Außenansicht der Kirche Großkröbitz
Neue Taufschale von 2013
Neue Taufschale von 2013
Probeflächen für die Sanierung von Kanzel und Emporen, 2020
Probeflächen für die Sanierung von Kanzel und Emporen, 2020

Historie

Über den Vorgängerbau der heutigen Kirche ist wenig bekannt. Dieser bestand wahrscheinlich größtenteils aus Holz bzw. Fachwerk. Bei Renovierungsarbeiten wurde festgestellt, dass dieses Gotteshaus baufällig ist. Darum wurde nach einer Inschrift an der Ostseite im Jahre 1718 die jetzige Kirche neu erbaut. Drei Jahre später, 1721, konnte festes Gestühl eingebaut werden. Bis dahin nutzte man die Bänke aus der alten Kirche.

Vom Orgelbaumeister Gerhard aus Lindig stammte die erste Orgel aus dem Jahre 1743. Diese wurde 1838 durch die heutige größere ersetzt, gefertigt vom Orgelbaumeister Louis Poppe aus Roda. Im Jahre 1880 wurde vom damaligen Pfarrer anlässlich der Geburt seiner Kinder der Kronleuchter und das Kruzifix mit der gotischen Einfassung gestiftet (Altar).

Bei einer Renovierung im Jahre 1893 erhielten die Emporen, das Orgelprospekt und das Gestühl die heute noch vorhandene Farbfassung. Der Wandputz wurde ausgebessert, die Aufgänge zu den Emporen vom Kirchenraum abgetrennt und eine Tür eingesetzt. Das von der Familie Jahn aus der Glücksmühle gestiftete Bleiglasfenster wurde im Jahre 1937 eingebaut.

 

Innenausstattung

  • Turmuhr: Mechanisches Räderwerk im funktionstüchtigen Zustand, gefertigt von Turmuhren B. Saam, Themar, um 1900. 
  • Taufstein: Gefunden im Pfarrgarten, evtl. aus der alten Kirche
  • Opferstock: Aus dem 14. Jh. 
  • Mittelalterlicher Safe: Metall, ehemals in der Wand verankert, evtl. aus der Vorgängerkirche. 
  • Wappen über der Eingangstür: Monogramm Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha- Altenburg.
  • Drei Glocken: 1. Jenaer Kryptogrammist (Kryptogramm = „Geheimtext“), vermutlich 2. Hälfte des 14 Jh.; 2. Johann Rose, 1712; 3. Firma Schilling, Apolda 1973.
  • Vasa Sacra: 1. Taufschale, Kupfer verzinnt, 2013. 2. Weinkanne, Messing, 19./20. Jh. 3. Hostiendose aus Messing, auf der Unterseite: „G. u. E. Richter zum Dankopfer für die gnädige Rettung ihrer Tochter aus Todesgefahr 1898“. 4. Patene, Silber, vergoldet. 5. Abendmahlskelch, Silber, vergoldet.

Restaurierung

Die Erneuerung der Elektroinstallation und der Fenster erfolgte 1990. Die Kirche erhielt 1995 einen weißen Innenanstrich. 2008 konnte die Reparatur der Glocke aus dem 14 Jh. ausgeführt werden. Wegen Absturzgefahr mussten 2010 die Wetterfahne und der Turmknopf abgenommen werden. 2013 konnte die Dachsanierung in Angriff genommen, ein neuer Glockenstuhl eingebaut und die Reparatur der Glocke von Johann Rose realisiert werden. Gekrönt wurde die Gebäuderestaurierung 2018 mit der Fassadensanierung und dem Einbau neuer Fenster. Die Sanierung der beiden Türen erfolgte aus Kostengründen durch handwerklich begabte Einwohner.

 

Text: Ramona Schmutzler

Fotos: Ramona Schmutzler und Gerhard Jahreis