St. Maria und Margareta-Kirche in Großschwabhausen


Kirche von Nordosten
Kirche von Nordosten
Kirchenschiff mit Triumphbogen und Blick zum Altar
Kirchenschiff mit Triumphbogen und Blick zum Altar
Moderner Orgelprospekt von 1971
Moderner Orgelprospekt von 1971

Historie

Im Jahre 2015 beging Großschwabhausen die 1200-Jahrfeier. Die Kirche ist der heiligen Maria und der heiligen Margareta geweiht. Ein Chorturm mit drei gotischen Lanzettfenstern im Osten, ein kleines Fenster in der Nordfassade mit einfachem Vorhangbogen und der spitzbogige Triumphbogen mit dicken Strebepfeilern außen weisen auf gotische Umbauten der ursprünglichen romanischen Kirche hin. In der Mitte der Südfassade gibt es noch ein romanisches Fenster, allerdings von innen verschlossen.

Von 1707 bis 1710 fand ein umfangreicher Umbau statt, es wurden u.a. die großen Fenster mit barocken Gewänden aus rotem Sandstein in die Nordfassade eingefügt. Der Turm hat oben ein abgestuftes Fachwerkgeschoss, vermutlich von 1779, und darauf eine achteckige Schweifkuppel mit offener Laterne.

Unter Leitung des Architekten Timmler aus Jena wurde 1863 die Westfassade erneuert. In der Südwand weist eine Baunaht deutlich auf eine westliche Erweiterung des Kirchensaales hin.

 

Innenausstattung

Der Altartisch steht ohne gestalterische Zutaten majestätisch inmitten des Chores. An der Wand hängt ein modernes Abendmahlsbild. Die Decken im Chor und im Saal sind Flachdecken aus jüngerer Zeit.  Früher hatte auch diese Kirche eine Holztonnendecke, wie im Dachstuhl noch zu erkennen ist. Die Bänke lassen einen Mittelgang frei.

Im Turm hängen in zwei Ebenen drei Glocken unterschiedlichen Alters. Die bedeutendste hiervon wurde 1767 von Gebr. Ulrich in Apolda gegossen und trägt die Aufschrift: „ES RVFT MEIN SCHALL EUCH ÜBERALL VON WELTGETÜMMEL HIN NACH DEM HIMMEL“

An den Fachwerkbalken der Turmstube ist eine Schieferplatte befestigt. Darauf haben sich verschiedene Handwerker mit ihren Tätigkeiten und Jahreszahlen verewigt; eine besondere Art von Chronik.

 

Restaurierung

1968 elektrische Anlage

1970 erfolgte die letzte große Restaurierung

1971 neue Orgel von Günter Bahr (Weimar)

1989 Wetterfahne auf dem Turm

2018 Dachneudeckung

Bemerkenswert ist der im letzten Jahrzehnt gelungene Umbau der Pfarrscheune des benachbarten Pfarrhofes in ein Gemeindezentrum.

 

Text: Friedrich Bürglen, Fotos: Günter Widiger