Kirche St. Barbara in Golmsdorf


St. Barbara-Kirche Golmsdorf Blick auf den Chorturm aus dem 15. Jh.
St. Barbara-Kirche Golmsdorf Blick auf den Chorturm aus dem 15. Jh.
Restaurierter Chorraum mit den Originalfarben an den Gewölberippen aus dem 15. Jh
Restaurierter Chorraum mit den Originalfarben an den Gewölberippen aus dem 15. Jh
Chorfenster mit der Darstellung des Guten Hirten des Jenaer Glaskünstlers Fritz Körner aus dem Jahr 1935
Chorfenster mit der Darstellung des Guten Hirten des Jenaer Glaskünstlers Fritz Körner aus dem Jahr 1935

Historie

In ihrer heutigen Form entstand die Kirche nach einem Umbau im Jahr 1685, nachzulesen auf der prächtigen Inschrift über dem Eingangsportal. Vom Vorgängerbau ist noch der Chorturm erhalten. Auch hier bei der einstigen Filialkirche von Beutnitz scheinen Stein- und Holzwerk aus einer Bauphase zu stammen. Die Hölzer des Fachwerkaufsatzes konnten auf das Jahr 1440 datiert werden. Die Stilmerkmale des Chorraumes - Kreuzrippengewölbe und Ostfenster sind ebenfalls diesem Zeitraum zuzuordnen. Zwei Urkunden aus den Jahren 1444 und 1445 verweisen auf eine Altarstiftung der Inkluse Elisabeth von Beutnitz für die Golmsdorfer Kirche.

Am Türgewände der Pforte auf der Nordseite des Chorraumes ist ein Steinmetzzeichen von Peter Heierliß zu entdecken. Sein Steinmetzzeichen ist auch an der Jenaer Stadtkirche, der Kirche in Ziegenhain und am Eingangsportal der Kirche "Unserer Lieben Frau" (Schillerkirche) zu finden.

 

Unter den wenigen alten Grabdenkmalen auf dem Kirchhof ragt ein Denkmal heraus. Es handelt sich hier um ein Frühwerk von Gottfried Semper, das dieser für seinen 1829 zusammen mit zwei Kommilitonen beim Überqueren der Saale bei Kunitz verunglückten Bruder Georg schuf.

 

Innenaustattung

Bemerkenswert ist die Gestaltung der Emporenbrüstungen mit Textstellen aus der Bibel. Diese Gestaltung verweist auf die von Herzog Johann Georg I. angestrebte Verbesserung der Bibelkenntnisse unter der Bevölkerung.

 

Im Rahmen der Renovierung 1935 schuf der Jenaer Glaskünstler Fritz Körner das Chorfenster mit der Darstellung des Guten Hirten. Fritz Körner gestaltete eindrucksvolle Glasfenster in Kirchen, öffentlichen Gebäuden und Privathäusern. Am bekanntesten sind die Fenster in der Jenaer Stadtkirche, der Friedenskirche und im Jenaer Rathaus.  

 

Restaurierung

Seit 2012 erfolgt durch die Aktivitäten des Kirchbauvereins Golmsdorf-Beutnitz e.V. eine schrittweise Sanierung. Bisher konnten realisiert werden: statische Sicherung, Sanierung des Holztragwerkes von Dach und Turm, Restaurierung der Glockenläuteanlage und des Chorraumes.

 

Text und Bilder: Claudia Persch

Luftbild: Steffen Graupner