Kirche in Drackendorf


Drackendorfer Kirche von Nordwesten, im Vordergrund der Friedhof mit historischen Gräbern der Gutsherren von Ziegesar und von Helldorf
Drackendorfer Kirche von Nordwesten, im Vordergrund der Friedhof mit historischen Gräbern der Gutsherren von Ziegesar und von Helldorf
Chorraum mit Altar und historischen Grabplatten, rechts oben die kleine Orgel
Chorraum mit Altar und historischen Grabplatten, rechts oben die kleine Orgel
Das mit Eierstabmotiven geschmückte Eingangsportal (17. Jh.)  an der Südseite der Drackendorfer Kirche
Das mit Eierstabmotiven geschmückte Eingangsportal (17. Jh.) an der Südseite der Drackendorfer Kirche

Historie

Drackendorf liegt am Rande des neuen Siedlungsgebietes Lobeda zwischen Lobdeburg und Einsiedlerberg. Mitte des 16. Jh. hat sich Drackendorf von der Urpfarrei Lobeda gelöst und wurde zusammen mit Rabis selbständige Parochie. Heute gehört es wieder zum Gemeindeverband Lobeda.

Der Ursprung der Kirche „Auferstehung Christi“ reicht bis in die romanische Zeit zurück. Aus der Gotik ist der Chor erhalten, allerdings ohne Gewölbe und ohne Maßwerk in den Fenstern. Das Langhaus, der Südanbau für den Herrschaftsstuhl (heute befindet sich dort die kleine Orgel) und der geschlossene achteckige Turmaufbau mit hoher Schweifkuppel und Laterne wurden laut Bauinschriften über den Türen 1653/1656 errichtet. Das an der Turmsüdseite mit Eierstabmotiven geschmückte Rundbogenportal aus dem 17. Jh. dient heute als Eingang in den Kircheninnenraum.

 

An der Nordseite der Kirche erinnern drei Gedenktafeln an die vielen Aufenthalte Goethes in Drackendorf bei der Familie Ziegesar, eine weitere Tafel an die Wirkungszeit des Vogelpastors Christian Ludwig Brehm, der von März bis Dezember 1812 als Pfarrer in Drackendorf tätig war. Nördlich der Kirche befinden sich die schlichten Gräber der Gutsherren von Ziegesar und von Helldorf. Außerdem gibt es drei Soldatengräber aus dem 1. und 2. Weltkrieg.

 

Innenausstattung

Chor linke Seite: Grabmale der Christiane Sophie von Ziegesar, geb. von Griesheim und der Amalie Christiane von Griesheim, geb. von Wolfersdorf. 

Chor rechte Seite: Grabsteine der beiden Pfarrer Johann Georg Thienemann (1711 – 1712) und Christian Eckhardt (1712 – 1727).

Orgel: um 1970 von Orgelbaumeister Günter Bahr aus Weimar gebaut, 1987 Wiederaufbau durch Wolfgang Nußbücker (Plau am See).

 

Restaurierung

1967: Entfernung von Bänken und Empore, Verlängerung der Fenster, Restaurierung Haupteingang, Vorbereitung der Gutsherrenloge als Orgelempore, neue Bestuhlung und Beleuchtung, schlichter Holzaltartisch.

1970-1990: Umbauten zur Nutzungserweiterung für das Neubaugebiet Lobeda: Erwerb von Taufstein und Kruzifix (hängend), beides aus Keramik von Heidi Manthey (HB Werkstätten für Keramik, Marwitz), Ausbesserung und Sicherung der Bleiglasfenster.

1996/97: Putzerneuerung bis zu 2 m Höhe, Drainage, neue Wandfarbe im gesamten Kirchenraum.

2015: neue Bestuhlung.

 

Text und Fotos: Sabine Fricke