Kirche in Döbritschen


Südansicht mit Treppenanbau als Emporenzugang
Südansicht mit Treppenanbau als Emporenzugang
Kirchenraum mit Altar und Kanzel
Kirchenraum mit Altar und Kanzel
Glasfenster im Altarraum, vor 1920
Glasfenster im Altarraum, vor 1920

Historie

Am 8. Nov. 1998 konnte nach 20-jähriger Unterbrechung wieder ein Gottesdienst in der Döbritschener Kirche gefeiert werden. Der bauliche Zustand war vorher so schlecht, dass eine Nutzung der Kirche nicht möglich war. Die Sanierung erfolgte maßgeblich durch Eigenleistungen der Einwohner. 

Ursprünglich um 1583 auf dem Wall eines ehemaligen Herrensitzes gebaut, musste die Kirche 1723 neu mit Mansarddach und Turmhaube errichtet werden. Der Turm befindet sich an der Westseite des Langhauses. Ende des 19. Jh. wurde eine polygonale neugotische Apsis angebaut. Der Turm hat eine achteckige Schweifkuppel mit offener Laterne. An der Südseite befindet sich der Zugang zum Kirchenraum und darüber der Aufgang zur Empore. 

Der Kirchenraum hat eine flache Holztonne, zwei umlaufende Emporen und eine Orgel auf der unteren Westempore mit neugotischem Prospekt, allerdings derzeit ohne Prospektpfeifen. Darunter wurde eine Winterkirche eingebaut.

 

Innenausstattung

Im Osten an der Trennwand zur Apsis wurden Kanzel und Schalldeckel angebracht. Es handelt sich dabei um Teile eines ehemaligen Kanzelaltares im Bauernbarock. Palmensäulen als „Träger“ der Kanzel umfassen die Tür zur Sakristei. Engelsköpfe, Früchte und Rankenwerk schmücken den Kanzelkorb. Auf dem Schalldeckel steht der segnende Christus mit einer Kreuzesfahne. 

Im Altarbereich, an der Süd- und Nordwand, erinnern zwei Buntglasfenster der Fa. Knoch & Lysek aus Coburg (zwischen 1918 und 1920) an die Gefallenen und Teilnehmer des ersten Weltkrieges aus Döbritschen und Vollradisroda.

Im Glockenstuhl hängen zwei Bronzeglocken. Die älteste Glocke ist über ein halbes Jahrtausend alt. Sie wurde von Heinrich Ziegler in Erfurt gegossen und trägt ein Medaillon mit der Anbetung der drei Könige. Gegenüber befindet sich ein weiteres Medaillon mit St. Anna und der Heiligen Familie sowie musizierenden Engeln. Ihre Inschrift lautet: „Anno 1518 gos mich h.c. in sant anna ere“. Die andere Glocke ist von 1933, gegossen von der Fa. Schilling in Apolda.

 

Restaurierung

1989 Turmknopf mit Wetterfahne

1998 Abschluss einer umfassenden Instandsetzung und Renovierung

2019 Erneuerung der Dacheindeckung

 

 

Text und Fotos: Friedrich Bürglen