Kirche in Coppanz


Außenaufnahme der Kirche Coppanz, Blick von Ost
Außenaufnahme der Kirche Coppanz, Blick von Ost
Renaissance-Kanzelcorpus, links Blockaltar und Stuhl mit der Jahreszahl 1793
Renaissance-Kanzelcorpus, links Blockaltar und Stuhl mit der Jahreszahl 1793
Bronzeglocke (1887)
Bronzeglocke (1887)

Historie

Die Dorfkirche liegt auf einem 422 m hohen Plateau nahe Jena mit herrlichem Blick ins Saaletal. Im Jahre 1236 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich gehörte es zum Lehensbesitz der Burggrafen von Kirchberg (Jena, Fuchsturm) und wurde 1350 an die Stadt Erfurt verkauft. Im Bruderkrieg 1446 bis 1451 wurde Coppanz zerstört und lag fast 270 Jahre wüst. Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar erteilte die Genehmigung zum Wiederaufbau (1723). Der Ort wurde von Ammerbacher Einwohnern neu besiedelt. Ob es eine Vorgängerkirche gab, ist ungewiss; eine Taufschale ist mit 1745 datiert. Im Jahre 1812, nach dem Bau des Brauhauses, wurde die jetzige kleine feine Kirche erbaut, bestehend aus einem einschiffigen Langhaus, quadratischem Chor und einem 18 m hohen Chorturm. Mit Ende des 2. Weltkrieges wurde Coppanz in die Gemeinde Bucha eingegliedert.

 

Innenausstattung

Das Langhaus wird von einer Holzdecke überspannt. Der Kanzelcorpus, auf dem Fußboden stehend, ist im Stil der Renaissance (1740-1760) ausgeführt. Der Blockaltar und das Bankgestühl entstam-men aus der Zeit um 1812. Eine schöne Heerwagen-Orgel (Weimar) war trotz Reparaturen nicht zu erhalten. Sie wurde 1970 ersatzlos demontiert. Zur musikalischen Begleitung dient seither ein E-Piano. Im Turm hängt eine Bronzeglocke mit der Aufschrift: „Ehre sei Gott in der Höhe, 1887” ge-stiftet von oder verehrt der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar, gegossen von den Gebr. Ulrich, Apolda.

 

Restaurierung

Von 1970 bis 1986 erfolgten Dacheindeckung, Turmbeschieferung, Anstrich und Maurerarbeiten sowie die Innensanierung des Chores mit neuem Anstrich und der Einbau einer Winterkirche. Zur 750-Jahrfeier des Ortes (1986) konnten sich ca. 3000 Gäste von der Schönheit der Kirche und des Ortes mit seinen sanierten Häusern überzeugen. Doch durch eine defekte Turmhaut und eine schlecht funktionierende Dachentwässerung drang Feuchtigkeit ins Mauerwerk ein. Nach dreimonatiger Bauzeit konnte am 12. Juli 2003 mit einem Knopffest die Kirchturmsanierung abgeschlossen werden. Der Dachstuhl wurde saniert, neu gedeckt und der ursprüngliche flache Turmknopf mit dem Kreuz wiederhergestellt . Ehrenamtliche des Ortes besserten die Kirchenfassade aus und versahen sie mit einem neuen Anstrich.

Mit großer Hilfe der Dorfbevölkerung, Unterstützung des Magdalaer Fördervereins zur Erhaltung der Kirchengebäude, der Ev. Landeskirche und nicht zuletzt durch die Firma Thür. Denkmalbau GmbH Gotha erstrahlt die Kirche Coppanz im neuen Glanz. 

 

Text: Heinz Grübner und Christel Vopel

Fotos: Christel Vopel