Weihnachten soll der Fußboden fertig sein

Foto: Michael Groß (TLZ) Pastorin Anne Brisgen (rechts) und Elisabeth Wackernagel  mit der Spenden-Plakette des  Kirchbauvereins.
Foto: Michael Groß (TLZ) Pastorin Anne Brisgen (rechts) und Elisabeth Wackernagel mit der Spenden-Plakette des Kirchbauvereins.

Mit einer Spende von 6000 Euro kann in der Kirche lsserstedt der Fußboden erneuert werden. Das bislang fehlende Geld spendete jetzt der Jenaer Kirchbauverein

 

VON MICHAEL GROß

 

ISSERSTEDT. Im Sommer von Weihnachten zu reden, ist zwar ungewöhnlich. Nicht aber in der Isserstedter Kirche. Denn Heiligabend wollen die Einwohner wieder Besitz ergreifen von ihrem Gotteshaus. Bis dahin wird saniert, wie Pastorin Anne Brisgen sagt.

Das heißt, im Laufe des Septembers wird das Gestühl entfernt und in der Kirche Hohlstedt gelagert, so dass der Fußboden frei wird für seine dringend anstehende Erneuerung. Es wäre einer der letzten großen Schritte der kompletten Kirchsanierung. Dann würde nur die Dacherneuerung fehlen, was aber noch nicht so akut sei. Für den Fußboden fehlte der Kirchgemeinde allerdings bisher das nötige Geld. Doch dank der Unterstützung des Jenaer Kirchbauvereins konnte die Finanzierungslücke nun geschlossen werden. Elisabeth Wackernagel vom Vorstand des Kirchbauvereins überbrachte am Samstagnachmittag einen Scheck von 6000 Euro.

 

Kirche nachfolgenden Generationen erhalten

 

Und nicht nur das: Auch eine Plakette mit dem Logo des Kirchbauvereins überreichte sie der Pastorin sowie der Ortsbeiratsvorsitzenden der Kirchgemeinde, Evelyn Untermann. Die Plakette soll neben der Tür an der Kirche angebracht  werden. Dabei unterstrich Wackernagel die gute Zuarbeit der Isserstedter für ihren Förderantrag. Oft müssen wir vom Vereinsvorstand dann noch mal nachfragen, weil manche Dinge unklar sind", erzählt sie. Bei den Isserstedtern sei jedoch alles sehr klar begründet gewesen. Damit konnte der Kirchbauverein seine Unterstützung für Dorfkirchen rund um Jena fortsetzen.

In der Isserstedter Kirche ist schon einiges zum Guten verändert worden. So konnte die Gerhard-Orgel von 1822 im 180. Jahr ihres Bestehens nach einer aufwendigen Restauration wieder neu erklingen. Bis ins .Jahr 2010 wurden zudem alle 18 Fenster der Kirche ausgewechselt. Und 2014 kam eine neue Elektroanlage dazu. Dafür dass die Kirche auch nachfolgenden Generationen bewahrt bleiben soll, hat sich die Kirchgemeinde intensiv eingesetzt. Mehrere Benefizkonzerte fanden bereits statt. Auch am Samstag gab es wieder eines. Es schloss sich an die Spendenübergabe an. Der Jenaer Chor „Chorissimo" bestehend vor allem aus Studenten, sang Klassik, Pop und Folk.

 

Hobbykünstler malten Motive aus ihrem Ort

 

Und es gab noch einen Höhepunkt dieser Veranstaltung, die eingebettet war ins Isserstedter Waldfest des Dorfklubs: Drei Einwohner- Sabine Vogelsang, Monika Remane und Helmut Köpper stellten selbst gemalte Bilder aus. Die Ausstellung und das Konzert lockten an die 50 Besucher in die Kirche. Zu sehen sind die Bilder auch weiterhin. Es sind Motive aus dem Dorf und seiner Umgebung. Die spätgotische, etwa  800 Jahre alte Kirche wurde im 18. Jahrhundert  durchgreifend umgebaut. Das Innere ist heute schlicht gestaltet, zwei Emporen umlaufen an drei Seiten die Kirche. Der Kanzelaltar mit seinem hohen, schlanken Säulenpaar verstärkt die hohe Raumwirkung. Einst gehörte eine Pieta mit der Gottesmutter  und Sohn Jesus aus der Zeit um 1460 zum Inventar. Das originale Schnitzwerk steht heute im Bauernkriegs-Museum in Mühlhausen.

 

Dieser Text wurde aus der TLZ vom 4. Juli 2016 übernommen.