Sanierung der München­rodaer Kirche kann weitergehen

Ein willkommenes Geschenk überbrachten (von links) Gerhard Jahreis und Franz von ­Falkenhausen an Edith Hallmeyer und Helga Haueisen vom Kirchenvorstand und an Pfarrer Klaus Bergmann: 8000 Euro für die Kirchensanierung. Foto: KBV
Ein willkommenes Geschenk überbrachten (von links) Gerhard Jahreis und Franz von ­Falkenhausen an Edith Hallmeyer und Helga Haueisen vom Kirchenvorstand und an Pfarrer Klaus Bergmann: 8000 Euro für die Kirchensanierung. Foto: KBV

VON MICHAEL GROß (OTZ)

 

„Sehr sportlich“ nannte der Chef des Jenaer Kirchbauvereins, Franz von Falkenhausen, das Ziel der Münchenrodaer. Sie wollen nämlich am 26. Juli dieses Jahres zur Dorfkirmes die festliche Einweihung der ­sanierten Kirche in diesem ­Jenaer Ortsteil feiern.

Tatsächlich sieht es derzeit noch nach einer Unmenge von Arbeit aus, die an und vor allem in der Kirche geleistet werden muss, bis sie wieder nutzbar erscheint.

 

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Schäden unerwartet hoch, Geld reichte nicht


In der Mitte des Kircheninneren steht ein großes Gerüst, der Altar ist vollkommen abgebaut und mit Planen abgedeckt. Von der Orgel stehen nur noch Reste des Prospekts. Und auf der obersten Gerüstplattform wird derzeit die Tonnendecke des Langhauses wieder völlig neu hergestellt. Die Zimmerleute haben schon eine beeindruckende Bogenkonstruktion unter dem Dach geschaffen. Und die erneuerten Gauben ragen auch schon aus dem Dach heraus.


In der Tat kann es jetzt nach Zeiten der Unterbrechung ­wegen mangelnden Geldes mit der Sanierung der Kirche weiter munter vorangehen. Denn Kirchbauvereins-Vorsitzender Falkenhausen und Gerhard Jahreis vom Vorstand des Vereins kamen nicht mit leeren Händen nach Münchenroda. Sie überbrachten 8000 Euro, die der Kirchbauverein an Spendengeldern für die Sanierung der Dorfkirche bereitstellt. Zusammen mit den um 32 000 Euro auf­gestockten Städtebaufördermitteln aus dem Haushalt der Stadt Jena decken sie nun eine klaffende Finanzierungslücke ab.

Damit hilft der Verein der Kirchgemeinde aus einer Not­situation. Denn die ursprünglich veranschlagten 207 000 Euro für die Sanierung reichten nicht aus, sagt Pfarrer Klaus Bergmann. Nachdem die Sanierung des Kirchturms begonnen hatte, seien ganz erhebliche Schäden, unter anderem Schädlingsbefall, unter dem Dach am Tragwerk entdeckt worden. Deshalb habe man sich entschließen müssen, den gesamten Turm zu sanieren. So wurde im August eine nagelneue, zweieinhalb Tonnen schwere Kirchturmhaube per Kran aufgesetzt.

Doch die Schäden waren auch am Kirchenschiff unterm Dach unübersehbar und forderten dringende Abhilfe.

Blick unters Kirchendach: Anhand der Holzkonstruktion ist hier bereits die Konstruktion für das neue Tonnendach zu erkennen. Foto: KBV
Blick unters Kirchendach: Anhand der Holzkonstruktion ist hier bereits die Konstruktion für das neue Tonnendach zu erkennen. Foto: KBV

Romanisches Fenster noch erhalten


Pfarrer Bergmann sowie Helga Haueisen und Edith Hallmeyer vom Kirchenvorstand freuen sich gemeinsam mit Christin Prinz, Vorsitzende des Feuerwehr- und Heimatvereins, dass die Hilferufe der Münchenrodaer erhört wurden. Schließlich ist die Dorfkirche in Münchenroda ein wertvolles Denkmal. Und auch der für die Gotteshäuser des Jenaer Kirchenkreises zuständige Kirchmeister Friedrich Bürglen zeigt sich erleichtert, dass es nun nach der finanziellen Zwangspause weitergehen kann. Ohne die Hilfe von Stadt und Kirchbauverein wäre die Sanierung gefährdet gewesen.


Einziger vorläufiger Wermutstropfen: Die Orgel ist nicht mehr spielfähig. Sie werde wohl eine Sanierungsaufgabe für spätere Jahre, meint der Pfarrer.

Die Geschichte der Kirche reicht bis ins frühe Mittelalter zurück. Bei der ersten urkund­lichen Erwähnung von „Munichroda“ in einer Urkunde des Abtes vom Kloster Thalbürgel im Jahre 1255 war bereits die Rede von einer Kirche. Bis heute weist der Kirchenbau noch romanische Spuren auf, unter anderem ein kleines Rundbogenfenster über der Tür.


Artikel kopiert von OTZ-online. Hier finden sich weitere Bilder.